Wurden wir auf die Impfung konditioniert?
Man sieht es dem Menschen, dem man auf dem Bahnhof zufällig begegnet oder beim Familientreffen gegenübersitzt, von außen nicht an. Aber redet man mit ihm und kommt das Thema Virus und Impfen zur Sprache, wird deutlich, dass er bezüglich dieses Themas nicht offen ist, dass man nicht frei mit ihm darüber sprechen kann. Es scheint, als hinge er einem Glauben, einer Ideologie an, die keine andere Meinung zulässt und die stark emotionale Reaktionen hervorruft. Mit Zahlen, wissenschaftlichen Fakten oder rationalen Argumenten ist nicht an ihn heranzukommen.
Eine neurobiologische Erklärung für dieses Verhalten ist die Bildung von neuen Verknüpfungen in seinem Gehirn, die nach zwei Jahren so gefestigt sind, dass es sehr schwer ist, sie wieder zu lösen.
Menschen sind lernfähig. Gehirne sind plastisch, formbar. Lernen wir etwas, bilden sich neue Synapsen, neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Mit der Zeit festigen sich diese Verbindungen. Nach einigen Jahren des Autofahrens, fahren wir fast automatisch. Das Verhalten hat sich etabliert und es würde uns schwer fallen, es wieder zu verändern.
In den letzten zwei Jahren sind in unseren Gehirnen, nicht in allen, aber in sehr vielen, genau wie beim Erlernen des Autofahrens, ebenfalls neue Synapsen entstanden. Nicht dass wir das so gewollt hätten. Nein, es wurde uns eine neue Verhaltensweise beigebracht. Das nennt man Konditionierung.
Einen Hund kann man beispielsweise dazu bringen, dass ihm der Speichel läuft, sobald eine Glocke läutet, weil man vorher wiederholt die Glocke geläutet und ihn gleichzeitig gefüttert hat. Er verbindet den Reiz der Glocke mit der Fütterung, sodass der Speichel läuft, sobald er die Glocke hört, auch wenn es kein Futter gibt. Dieses Verhalten nannte Iwan Petrowitsch Pawlow einen bedingten oder konditionierten Reflex. Er ist erlernt, es entstehen also neue Verbindungen zwischen Nervenzellen.
Konditionierung seit zwei Jahren
Die Konditionierung der letzten beiden Jahre könnte man durchaus mit dem Pawlowschen Hund vergleichen. Sobald der Mensch medial mit einem Virus – beim Hund die Glocke – konfrontiert wird, entwickelt er Angst – beim Hund der Speichelfluss – und denkt an die Impfung – beim Hund das Fressen –, die seine Angst lindert – beim Hund den Hunger stillt. Der Reiz durch ein Virus führt zur Angst und zur Reaktion, sich impfen zu lassen.
Dieses erlernte Verhalten hat sich nach zwei Jahren bereits etabliert und je länger die Angst und das Lindern der Angst durch die Impfung aufrecht erhalten werden, desto stärker werden die neuen Verbindungen zwischen den Nervenzellen. Wir können dann nicht mehr anders handeln.
Wir vergessen, dass wir vorher keine Angst vor Coronaviren hatten und eigentlich auch keine mehr zu haben bräuchten. Wir haben trotzdem Angst, dem Hund läuft trotzdem der Speichel. Und wir wollen die Spritze, um diese Angst zu lindern.
Die Verbindungen zwischen den Nervenzellen werden bei jeder Wiederholung stärker. Lernen funktioniert wie auch Manipulation durch Wiederholung. Wenn wir uns also den Medien aussetzen, die beständig das Impf-Narrativ predigen, so festigt sich dieses in unserem Gehirn und führt zu einer starken Überzeugung.
Wenn wir nun mit unserem Gegenüber auf dem Bahnhof oder auf der Familienfeier sprechen, bei dem die Konditionierung funktioniert hat, bei uns selbst jedoch nicht, weil wir uns nicht den Massenmedien aussetzen, keine Bilder von Coronatoten gesehen oder in Wahrscheinlichkeitsrechnung oder Virologie bewandert sind, der Reiz des Auftretens eines Virus also keine Angst bei uns auslöst, so treffen hier zwei bezüglich dieses Themas unterschiedlich strukturierte Gehirne aufeinander. Die Verbindungen des konditionierten Menschen fehlen dem nicht konditionierten. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich die beiden Menschen nicht verstehen.
Der auf die Impfung konditionierte Mensch hat seine erlernte, für ihn logische und geschlossene Sichtweise. Alles, was davon abweicht, empfindet er als falsch, es passt nicht zu den neu gebildeten Mustern in seinem Gehirn. Auch neue Entwicklungen nimmt er kaum oder gar nicht wahr.
Der nichtkonditionierte Mensch hat diese Muster nicht. Er ist nicht von ihnen beeinflusst und sie bestimmen nicht sein Denken. So kann er die Sichtweise des konditionierten, ängstlichen Menschen nicht teilen.
Unsere Gehirne sind zwar plastisch, das heißt, sie können sich verändern und immer Neues dazulernen, doch ist es sehr schwer, gerade Verbindungen, die mit dem emotionalen Zentrum verbunden sind, wieder zu lösen. Gerade, wenn die Angst besonders groß war.
Neues Lernen möglich
Möglich ist jedoch, dass die neuen neuronalen Verbindungen abgeschwächt und durch neue Muster überlagert werden. Entsteht beispielsweise eine noch größere Angst aufgrund von gesellschaftlichen Verwerfungen, Todesopfern, Impfschäden oder wirtschaftlicher Not, wird das erlernte Verhalten nebensächlich. Wenn also die Anzahl der Opfer der Corona-Maßnahmen die Opfer, die das Virus verursacht hat, weit übersteigt und das in Bildern sichtbar wird, können eine neue Angst und ein neues Lernen entstehen.
Wenn die Konsequenzen des eigenen Handelns nicht erfolgreich sondern negativ sind, wenn also die Impfung nicht nachhaltig vor einer Erkrankung schützt und damit auch nicht die Angst lindert, wenn sie also nicht zu einer angenehmen Erfahrung führt, noch eine unangenehme Konsequenz verhindert, kommt es zu einer Abschwächung der Reaktion. Es ist sogar möglich, dass die Handlung dauerhaft gemieden wird.
Außerdem kann das Thema aufgrund der zu lange andauernden ständigen Wiederholung langweilig und uninteressant werden. Der Lerneffekt ist längst da und trotzdem wird die mediale Berichterstattung aufrechterhalten. Ein Zuviel an Information zum selben Thema führt zu Überdruss und Ermüdung und kann die Konditionierung ebenfalls abschwächen.
Bis dahin ist es jedoch möglich, dass aufbauend auf der Impf-Konditionierung starke gesellschaftliche Umbrüche entstehen, Faschismen die Demokratien ersetzen und Menschen und Industrien das erlernte Verhalten schamlos ausnutzen, sie für ihre Zwecke benutzen, sich bereichern und Macht über die dressierten Menschen ausüben. Es ist möglich, dass keine Rücksicht auf schwache Bevölkerungsgruppen wie Kinder genommen wird, dass also die Zukunft aufs Spiel gesetzt wird.
Die konditionierten Menschen bemerken zunächst nicht, was sie tun. In ihrem Denken erscheint alles logisch, selbst die Opfer. Die neuen neuronalen Verbindungen verhindern das Denken außerhalb des geschlossenen Systems und damit die Vernunft.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass die nichtkonditionierten Menschen, die Tatsachen, die Realität, die Auswirkungen der Maßnahmen sichtbar machen und in Bildern zeigen. Dass sie alles das aufdecken, was die konditionierten Menschen gerade nicht sehen können oder unbedacht in Kauf nehmen. Das ist vielleicht die einzige Chance, um Schlimmeres abzuwenden und die anderen aus ihrem geschlossenen System herauszuholen.
Denn weil das Menschliche tief im Unterbewussten des Menschen verwurzelt ist, besteht immer die Möglichkeit des Erkennens, des wieder rational Werdens, des Zurückfindens zur Humanität. Das Irrationale und Unvernünftige einer erlernten Handlung kann in das Bewusstsein vordringen, sodass das Rationale und Vernünftige die Oberhand gewinnt und die Muster der Konditionierung abschwächt.
Es bleibt jedoch immer die Gefahr, dass die Muster bestehen bleiben und wieder aktiviert werden können. Es sei denn, das erlernte Verhalten hat außerordentlich negative Auswirkungen und wird durch einen Rechtsstaat unter Strafe gestellt.
Tom Reimer
weiterführende Literatur:
Manfred Spitzer: „Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens“
Eric Kandel: „Neurowissenschaften: Eine Einführung“
Niels Birbaumer: „Biologische Psychologie“
Edward Bernays: „Propaganda“
Gustave Le Bon: „Psychologie der Massen“
Hermann Broch: „Massenwahntheorie“